Die Wirtschaft im Senegal: Die 10 wichtigsten Fakten im Überblick

Wirtschaft im Senegal

Der Senegal hat erstmals in der Fußballgeschichte den Afrika-Cup gewonnen. Ein guter Grund für mich, mir das Land näher anzuschauen. Denn der Senegal hat mehr zu bieten als guten Fußball. Auch wirtschaftlich hat das Land Ambitionen.

Gute Vorsätze in die Tat umzusetzen, braucht manchmal Zeit. So ist das auch bei mir: Ich hatte mir vorgenommen, über alle 55 Länder in Afrika zeitnah zumindest einen Artikel für meinen Blog zu schreiben. Schließlich will ich den Kontinent in seiner ganzen Vielfalt kennenlernen.

Noch bin ich von diesem Ziel aber entfernt. Denn oft siegt bei mir die Routine: Zu Ländern, über die ich schon einmal recherchiert habe, fallen mir schnell neue Themen ein. Bei “neuen” Ländern dagegen fehlen mir Anknüpfungspunkte – und ich schiebe es auf, mich damit zu beschäftigen. Daher gibt es viele Staaten, über die noch nichts geschrieben habe.

Die Wirtschaft im Senegal: Eine Chance auch für deutsche Firmen

Eines dieser Länder ist der Senegal. Dabei ist das Land sehr spannend. Und nun gibt es auch einen guten Anlass, den Senegal näher kennenzulernen. Das Land hat nämlich gestern erstmals in der Fußballgeschichte den Afrika-Cup gewonnen.

Um einen ersten Eindruck vom Senegal zu bekommen, habe ich die zehn wichtigsten Fakten über die Wirtschaft im Senegal zusammengestellt. Dabei geht es nicht um Sport, aber um Start-ups, Landwirtschaft und utopische Baupläne. Los geht’s.

Die Wirtschaft im Senegal: 10 Fakten in 3 Minuten

1. Das Land befindet sich auf Wachstumskurs

Ich stelle mir den Senegal immer als armen Wüstenstaat vor – vermutlich liegt das an der Rallye Dakar. Mein Bild vom Senegal stimmt aber nur teilweise. Im Süden des Landes liegt nämlich sogar tropischer Feuchtwald. Auch dass der Senegal arm ist, stimmt nur bedingt. Im afrikanischen Vergleich liegt das Land eher im Mittelfeld. Vor der Coronakrise zählte es zu den wachstumsstärksten Staaten auf dem Kontinent. Und auch in diesem Jahr soll die Wirtschaft im Senegal wieder um bis zu sechs Prozent zulegen.

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2. Die Landwirtschaft profitiert von der Nachfrage aus Europa

Ein Grund für das starke Wachstum ist die gute Entwicklung der Landwirtschaft. Das schreibt die deutsche Außenwirtschaftsförderung GTAI. Der Senegal exportiert zum Beispiel Tomaten, Bohnen und Mangos. Gleichzeitig ist das Land allerdings auch auf hohe Lebensmittelimporte angewiesen, zum Beispiel bei Reis. Deswegen will die Regierung die Landwirtschaft weiter ausbauen.

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3. Die Anbindung für Containerschiffe soll besser werden

Darüber hinaus soll auch der Export leichter werden. Der amtierende Präsident Macky Sall hat daher kürzlich den Bau eines neuen Tiefseehafens gestartet. Der Hafen ist rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Dakar entfernt und wird vom dubaiischen Unternehmen DP World gebaut. Der Senegal ist schon jetzt das “Tor zum Ozean” für benachbarte Binnenländer wie Mali. Diese Rolle will das Land stärken.

4. Der Senegal bietet Rohstoffe – und Öl

Gold, Phosphat, Eisenerz, Seltene Erden: All das wird im Senegal von internationalen Konzernen aus der Erde geholt. Darüber hinaus plant die Regierung die Förderung von Erdgas und Rohöl. Wegen der Coronakrise verzögern sich diese Pläne aber.

5. Der Ausbau des Energiesektors hat oberste Priorität

Das Ziel der senegalesischen Regierung ist außerdem, bis zum Jahr 2025 alle Haushalte im Senegal an das Stromnetz anzuschließen. Aktuell ist in den Städten die Stromversorgung schon recht gut. Auf dem Land hat aber nur jeder Zweite Zugang zu Elektrizität. Dazu kommt, dass der Senegal bisher von teuren Energieimporten abhängig ist. Die Regierung plant daher den Bau von neuen Kraftwerken, Wind- und Solarparks.

Die Nachfrage nach Energie wird im Senegal stark steigen, prognostiziert die Internationale Energieagentur.

6. Die Industrie soll wachsen

Insgesamt steht die Industrialisierung im Senegal noch am Anfang. Doch es gibt durchaus erfolgreiche Mittelständler. Recht bekannt ist zum Beispiel das Unternehmen La Laiterie du Berger, das unter der Marke Dolima Milch und Joghurt herstellt. Und Uniparco produziert im Senegal Kosmetika.

7. Die Startup-Branche wird bekannter

Der Senegal zählt zwar nicht zu den wichtigsten Start-up-Nationen auf dem afrikanischen Kontinent. Aber immerhin: “Der Senegal verfügt über das wohl ausgereifteste Startup-Ökosystem im frankophonen Afrika”, schreibt das Start-up-Branchenportal vc4a. Junge Unternehmen werden von der Regierung besonders gefördert, zum Beispiel mit Steuervorteilen. Das prominenteste Start-up im Senegal ist Wave. Es bietet eine Lösung fürs digitale Bezahlen an und ist über eine Milliarde Dollar wert.

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8. Der Senegal investiert in medizinische Forschung

International Schlagzeilen gemacht hat der Senegal in der Coronapandemie. Das Land will zeitnah einen eigenen Covid-Impfstoff herstellen. Entwickelt wird dieser am französischstämmigen Institut Pasteur in Dakar. Außerdem investiert die Regierung auch in neue Kliniken, schreibt die deutsche Außenwirtschaftsförderung GTAI in ihrem Africa Business Guide. Demnach lockt der Senegal sogar Gesundheitstouristen aus der Region an.

9. Der Senegal ist bekannt für seine Mode

Auffällige Schnitte, farbenfrohe Kostüme: Die Dakar Fashion Week gehört zu den bekanntesten Fashion Weeks auf dem Kontinent. Auch einige senegalesische Modemacher*innen sind weltweit bekannt. Die berühmteste Designerin ist Adama Paris, die auch Stars wie Beyoncé einkleidet. Sie arbeitet in Paris, hat den Kontakt nach Dakar aber gehalten. Unten seht ihr einen Entwurf von ihr für die Lagos Fashion Week:

10. Akon City

Ob sie jemals gebaut wird, ist fraglich. Aber sie sorgt für Kontroversen: Der Rapper Akon will in seinem Heimatland eine supermoderne Stadt namens Akoncity errichten und den Senegal damit “führend bei technologischen Innovationen” machen. Kritiker halten das Projekt eher für eine Marketing-Aktion, berichtet Deutschlandfunk Nova. Und seit der großen Ankündigung zu Akoncity im Jahr 2020 ist es um seine Pläne auch still geworden.

AKONCITY residential district buildings
So soll sie aussehen, die Akoncity. Vorbild ist die utopische Stadt Wakanda aus dem Film Black Panther. (Foto: Akoncity)

Die Wirtschaft im Senegal: Große Pläne, viele neue Ideen

Ich hoffe, ihr habt einen guten ersten Überblick über die Wirtschaft im Senegal bekommen. Ich habe bei meiner Recherche auf jeden Fall eine ganze Menge gelernt – und tatsächlich schon neue Themenideen bekommen. Künftig werdet ihr also bei WirtschaftinAfrika.de wohl häufiger über den Senegal lesen.

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1 Antwort zu “Die Wirtschaft im Senegal: Die 10 wichtigsten Fakten im Überblick”

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