Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für Afrika. Durch die Coronapandemie blieben auf dem Kontinent wichtige Einnahmen aus. Doch die Branche erholt sich. Hier seht ihr, welche Reiseziele in Afrika davon besonders profitieren.
Bei einer Safari wilde Tiere beobachten, wandern in abgelegenen Bergregionen, per Boot gigantische Flüsse erkunden? All das kann man in Afrika. Es war aber durch die Coronapandemie lange unmöglich. Einreisebeschränkungen und Lockdowns haben die Reisen auf den Kontinent wie in den Rest der Welt stark einbrechen lassen.
Dieses Jahr könnte sich das wieder ändern. Das zeigt eine aktuelle Studie der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen UNWTO. Demnach könnten die internationalen Touristenankünfte weltweit auf 80 bis 95 Prozent des Vorkrisenniveaus steigen. In Afrika sei ein Anstieg auf 65 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus möglich, schreiben die Autorinnen und Autoren.
Tourismus in Afrika: eine zentrale Einnahmequelle
Für den afrikanischen Kontinent ist das eine gute Nachricht. Der Tourismus ist für viele Staaten ein wichtiger Wirtschaftszweig. Zahlen des World Travel und Tourismus Council zeigen, dass der Tourismus in Afrika vor der Pandemie jährlich Einnahmen in Höhe von 170 Milliarden US-Dollar gebracht hat.
Daran wollen die Staaten wieder anknüpfen. Den Weg dorthin diskutierten sie kürzlich bei einem Treffen der Afrika-Regionalkommission der UNWTO im Oktober. Nachhaltige Reiseangebote fördern, öffentlich-private Partnerschaften im Tourismus ausbauen und günstige Flugverbindungen zu den Reisezielen in Afrika schaffen: So lauten ihre Ziele.
Reiseziele in Afrika: Diese Länder stehen im Fokus
Tolle Reiseziele mit schöner Natur, wilden Tieren und spannender Kultur hat Afrika jede Menge. Es gibt also viele gute Gründe für einen touristischen Besuch auf dem Kontinent – die Klimabilanz der An- und Abreise außen vorgelassen. Beliebt sind vor allem fünf Länder. Das berichtet das Magazin The Africa Report. Wisst ihr schon, welche das sein könnten? Hier ist die Übersicht:
1. Ägypten
Sieben UNESCO-Welterbestätten gibt es in Ägypten. Dazu zählen die Pyramiden und das historische Kairo, aber auch das „Tal der Wale“: Dort sind zahlreiche Skelette riesiger Urzeit-Wale erhalten geblieben. Außerdem ist Ägypten bekannt fürs Schnorcheln, Tauchen, für seine historischen Basare sowie für Pauschalreisen. Und: In diesem Jahr soll dort das Große Ägyptische Museum eröffnet werden.
Das ägyptische Tourismusministerium will diese Stärken weiter ausbauen. Ab dem Jahr 2028 sollen jährlich rund 30 Millionen Touristen kommen, mehr als doppelt so viele wie vor der Coronapandemie. Die Regierung will dafür mehr Flugangebote schaffen, den Hotelbau fördern und die Angebote für Individualreisende ausbauen.
2. Südafrika
Politisch und wirtschaftlich hat Südafrika derzeit Probleme. Das zeigt unter anderem die Krise des staatlichen Stromkonzerns Eskom. Die sorgt für immer mehr Stromausfälle im Land. Bei Reisenden ist Südafrika dennoch beliebt, unter anderem wegen seiner Strände und Tiere.
Kapstadt, Garden Route, Kruger Nationalpark, die Weinanbaugebiete im Western Cape, der Küstenort Hermanus fürs Whale Watching: Das sind typische Anlaufstellen für Reisende. „Live Again!“ heißt die erste globale Tourismuskampagne des Landes nach der Coronapandemie. Damit will Südafrika euch anlocken:
3. Marokko
Tolle Städte, beeindruckende Wüsten, gute Surfwellen: Es gibt viele Gründe, warum die Washington Post Marokko kürzlich eines der Top-Reiseziele für 2023 genannt hat. Die Tourismuseinnahmen des Landes liegen daher inzwischen sogar schon wieder über dem Vor-Pandemie-Niveau, berichtet das Portal Morocco World News berichtet.
Das kommt nicht von ungefähr. Das Moroccan National Tourist Office hat auch in der Pandemie investiert, um Marokko als Reisedestination bekannter zu machen. „Königreich des Lichtes“ lautet der Slogan der nationalen Marketingagentur. Ziel sei es, Marokko zu einem der zehn beliebtesten Reiseziele weltweit zu entwickeln, schreibt Morocco World News.
4. Tansania
Wilde Tiere, zum Beispiel im Serengeti-Nationalpark, und Traumstrände, insbesondere auf der Inselgruppe Sansibar: Das sind die Hauptattraktionen mit denen Tansania Touristen lockt. Außerdem liegt dort mit dem Kilimandscharo der höchste Berg Afrikas. Der amerikanische Fernsehsender CNN nennt Tansania eines der Top-Touristenziele im Jahr 2023.
Ähnlich sieht das offenbar die Fluggesellschaft Lufthansa. Die Inselgruppe Sansibar war eines der ersten Reiseziele, das sie mit ihrer jungen Firmentochter Eurowings Discover ansteuerte. Die Hotelgruppe Marriott will in Tansanias größter Stadt Daressalam diesem Jahr den ersten afrikanischen Standort ihrer Vier-Sterne-Kette Delta Hotels eröffnen.
5. Tunesien
Auch in Tunesien erholen sich die Touristenzahlen. Das Land zieht vor allem Pauschaltouristen an. Wie das Land um Besucher wirbt, hat kürzlich das Magazin Weltspiegel im ARD Fernsehen berichtet. Den Beitrag habe ich euch unten verlinkt.
Interessant ist außerdem dieses Interview mit dem tunesischen Tourismusminister René Trabelsi. Darin sagt er, dass sein Land derzeit noch weit hinter seinen touristischen Möglichkeiten zurückbleibt. Viele Hotelparks für internationale Touristen seien in die Jahre gekommen. Er will daher neue, bessere Angebote schaffen und auch den Inlandstourismus stärken.
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